Denver war der Startpunkt unserer Reise und entgegen aller Erwartungen haben wir uns in diese Stadt verliebt. Wie in vielen mittelgroßen amerikanischen Städten gibt es nur wenige Hochhäuser außerhalb des Stadtzentrums. Die kleinen roten Backsteinhäuser haben mir besonders gefallen. Meiner Meinung nach beitragen sie zu der charmanten Atmosphäre der Stadt.
Wir blieben drei ganze Tage in Denver, was mehr als genug Zeit ist, um die wichtigsten Touristenattraktionen zu besuchen. Aber wir hätten definitiv länger bleiben können, um die Atmosphäre der Stadt wirklich zu genießen und die Natur rund um die Stadt zu entdecken. In der Tat ist es etwas, das uns bei unserer Ankunft gekennzeichnet hat. Vom Flugzeug aus konnten wir sehen, dass die Stadt von Natur und vor allem von Bergen umgeben ist (die berühmten Rockies sind nicht weit entfernt und Denver ist ein beliebter Anfangspunkt, um dorthin zu gehen).
Wir haben vorgezogen, nicht in die Rockies zu fahren, weil wir in Denver waren, um eine Freundin zu besuchen und wir wollten ein paar Tage dort bleiben.
Für unseren ersten Tag (nachdem wir uns vom Jetlag erholt hatten!) begleitete uns unsere Freundin nach Boulder, einer Stadt mit 300.000 Einwohnern, die nur eine halbe Stunde weit weg von Denver liegt.
Wir wollten diese Stadt besuchen, weil wir eine Folge von Echappée Belles (eine französische Reisesendung) über Colorado gesehen hatten und die Vision, die uns dieser Bericht von dieser Stadt gab, gefiel uns sehr.
Wir hatten an diesem Tag einen wunderschönen blauen Himmel und Sonnenschein, aber einen eisigen Wind, der so heftig war, dass er unseren Besuch einschränkte. Wir gingen zuerst in den Chautauqua Park, der ein sehr schöner Park ist, in dem man wandern, klettern und andere sportliche Aktivitäten ausüben kann.
Anschließend besuchten wir das Stadtzentrum und insbesondere die Fußgängerzone Pearl Street Mall, die von vielen Kunstgalerien, kleinen Geschäften aller Art und vielen Cafés und Restaurants gesäumt ist.
Am nächsten Morgen besuchten wir das Viertel RiNo (River North). Dies ist ein alternatives Viertel, in dem an jeder Ecke Straßenkunst zu sehen ist. Wir haben ohne Probleme in der Nachbarschaft geparkt. Ein wenig zufällig sind wir dann den ganzen Vormittag gelaufen, ohne einer genauen Route zu folgen, sondern nur von einem wunderschönen Graffiti zu anderen. Die Straße, in der wir die meisten Wandmalereien gesehen haben, war die Larimer Street.
Wir machten auch eine Pause, um uns auf dem Denver Central Market aufzuwärmen. Es ist ein guter Ort für einen Kaffee oder einen Snack, es gibt ein paar Essens- und Delikatessenstände und einen sehr schönen Schokoladenstand. Wir saßen gerne unter den Einheimischer, die für ihre Treffen und Geschäftstermine hierher kommen.
Am Nachmittag stiegen wir wieder ins Auto und konnten direkt neben der Union Station – dem Hauptbahnhof der Stadt – parken. Als wir das Gebäude betraten, waren wir sehr überrascht von der Architektur und der Inneneinrichtung. Wir waren sehr weit weg von den reizlosen Innenräumen der französischen Bahnhöfe.
Wir sind dann die 16th Street Mall hinaufgelaufen, eine lange Einkaufsstraße, die nach unseren Recherchen auf unserer Liste der Must-See-Attraktionen in der Stadt stand. Leider waren wir ziemlich enttäuscht. Es gab nicht so viele Geschäfte, abgesehen von einigen der großen weltbekannten Ketten. Auf der anderen Seite sahen wir viele Restaurants und kleine Streetfood-Stände, und dank eines kostenlosen Shuttlebusses, der alle paar Minuten fährt und an jeder Ecke hält, konnten wir uns auf den Teilen der Straße, die uns weniger interessierten, schneller fortbewegen.
Wir haben einen Laden gefunden, der sich von unseren europäischen Gewohnheiten unterscheidet: Rockmount Ranch Wear , ein echter Cowboy-Bekleidungsladen, wie man ihn in den Staaten erwarten würde. Wir waren offensichtlich nicht die einzigen Touristen in dem Laden.
Wir beendeten unsere Tagesbesuche im Colorado State Capitol, dem Sitz der Regierung des Bundesstaates Colorado. Das Gebäude wird von einem wunderschönen Kuppeldach gekrönt, der 1908 zur Feier des Goldrausches mit Gold überzogen wurde. Es besteht die Möglichkeit, eine kostenlose 45-minütige Führung (inklusive Kuppelbesichtigung) durch das Innere des Gebäudes zu machen. Die Besuche finden zwischen 10 und 15 Uhr statt. Leider kamen wir zu spät.
Das Capitol überblickt den Civic Center Park, der einen kurzen Spaziergang wert ist.
Zum Abschluss des Tages gingen wir zu einem Wahrzeichen von Denver, den riesigen blauen Bär, der vor dem Convention Center steht. Anschließend gingen wir auf die Dachterrasse im 20. Stock des Meridian Hotels (nur ein paar Schritte vom blauen Bär entfernt) und genossen den Blick auf den Sonnenuntergang über Denver.
Für unseren 3. und letzten Tag in Denver haben wir uns entschiedet, die Umgebung der Stadt zu erkunden. Am Morgen fuhren wir zum Rocky Mountain Arsenal – National Wildlife Refuge, das eine knappe halbe Stunde nordwestlich von Denver liegt, in der Hoffnung Bisons zu sehen. Dieser Park ist ein ehemaliger Militärstützpunkt, auf dem früher chemische Munition produziert wurde. Danach wurde er in ein Schutzgebiet für die lokale Tierwelt umgewandelt. Der Park ist kostenlos und kann mit dem Auto besucht werden. Die Fahrzeit beträgt mindestens 2 Stunden. Im ersten Teil ist es möglich, aus dem Auto auszusteigen und auf mehreren kleinen Wegen spazieren zu gehen. Wir spazierten um einen Teich herum und beobachteten viele Vögel, aber auch viele freilaufende Rehe. Der zweite Teil ist eine etwa einstündige Tour, bei der man nicht aussteigen darf. Wir konnten viele Präriehunde, sowie Hirsche und Rehe sehen. Am Ende der Tour konnten wir Bisons sehen. Leider waren sie recht weit in der Wiese und daher war es recht schwierig, sie gut beobachten zu können. Wir waren trotzdem sehr zufrieden mit diesem Besuch, es ist immer interessant, die lokale Fauna zu sehen.
Am Nachmittag besuchten wir den Red Rocks Park und das Amphitheater, ebenfalls eine halbe Stunde entfernt, aber diesmal südöstlich von Denver. Wie der Name schon sagt, handelt es sich um ein Amphitheater, das zwischen roten Sandsteinfelsen liegt. Es bietet Platz für bis zu 9000 Personen und den ganzen Sommer über werden viele Konzerte veranstaltet. Die ersten Konzerte gehen auf das Jahr 1908 zurück. Ein Hall of Fame unter dem Amphitheater führt uns durch die Zeit und die zahlreiche Konzerte, die seit 1908 stattgefunden haben. Der Eintritt ist frei. Vom Amphitheater aus starten kleine Wanderwege. Wir folgten der 2,5 km langen Trading Post Mail, die sich durch die Felsen schlängelt.
Praktische Infos:
Wir sind nur mit dem Auto gefahren und hatten kein Problem Parkplätze im Stadtzentrum zu finden. Die Stellplätze haben jeweils eine eigene Parkuhr. 2 Stunden kosten 2$.
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